Pressemitteilung vom 7. Dezember 2017
Stadt Gehren
Obere Marktstraße 1
98708 Gehren
Unser Zielstellung: Gut alt werden in Gehren und der Region
Um diesem von der Stadt Gehren selbst gesteckten Ziel näher zu kommen, braucht es neben einer guten Nahversorgung in der Stadt vor allem auch altengerechte Wohnraum- und Serviceangebote. Dass das Interesse der Gehrener Seniorinnen und Senioren an betreuten Wohnraumangeboten hoch ist, bestätigt auch Sabine Krannich als Mitarbeiterin des Gehrener Seniorentreffs und engagierte Stadträtin.
Die Stadt Gehren geht diese Zielstellung nun aktiv an. So lud Bürgermeister Ronny Bössel am 22. November soziale Träger, Pflegedienstleister und Projektentwickler aus der Region ein, um über das Thema „Altengerechte Wohnformen“ ins Gespräch zu kommen. Über 20 Teilnehmerinnen folgten der Einladung. Darunter zwei große Soziale Träger, ein privater Pflegdienstleister, ein Ilmenauer Projektentwickler als auch einige Mitglieder des Gehrener Stadtrates.
Zunächst besichtigten die Teilnehmer den ehemaligen Marstall mit dem Anbau, welcher heute das Stadtmuseum beherbergt. Dieses kommunale Gebäudeensemble wurde im Rahmen einer Studienarbeit der Bauhaus-Universität als ein möglicher Standort für altengerechtes Wohnen geprüft. Nach der Begehung des Marstalls wurde im Haus der Begegnung die Veranstaltung fortgesetzt. Einleitend stellte Philipp Hoppe, Planungskoordinator Sozialplanung des Landratsamtes des Ilm-Kreises, anhand statistischer Zahlen die Situation der Altersgruppe 65+ im Ilm-Kreis und Gehren dar. Im Anschluss präsentierte Falk Fischer, Masterstudent der Bauhaus-Universität Weimar, die Ergebnisse seiner Studienarbeit mit der Standort- und Marktanalyse für altengerechtes Wohnen im ehemaligen Marstall. Die Präsentation umfasste auch eine Auswertung der Seniorenbefragung, die die beiden Studenten Falk Fischer und Anderas Ril im Rahmen ihrer Arbeit im Sommer 2017 in Gehren durchführten. An dieser Befragung beteiligten sich rund 40 Seniorinnen und Senioren der Stadt Gehren.
Den beiden Präsentationen folgte eine sehr offene und rege Diskussion zu altengerechten Wohn- und Pflegeangeboten in der Region als auch zum Marstallgebäude. Nach ersten Einschätzungen der Fachleute, ist der ehemalige Marstall im Zentrum der Stadt Gehren ein idealer Standort für altengerechtes Wohnen. Aufgrund seiner Größe, seines Zustandes und Zuschnittes wird jedoch ein sinnvoller Umbau des denkmalgeschützten Ensembles aus Kosten-Nutzen-Sicht in Frage gestellt. Trotz der zunächst ernüchternden Einschätzung, stellte für Bürgermeister Bössel dieses Zusammentreffen einen ersten wichtigen Schritt zur Konkretisierung seiner Zielstellung dar.
Er danke allen Teilnehmenden für den sehr offenen und konstruktiven Austausch und beteuerte, dass die Stadt mit den Diskussionsergebnissen nun weiterarbeite, die aufgeworfenen Fragen prüfe und diskutiere, um zu Lösungen zu finden. Die Teilnehmerinnen der Veranstaltung signalisierten ihr Interesse, mit der Stadt Gehren weiter im Gespräch zu bleiben, um ggf. gemeinsam Projekte umzusetzen.
Auch die Bauhaus-Universität Weimar und das Landratsamt des Ilm-Kreises werden die Stadt Gehren als eine der acht Modellkommune des vom BMBF-geförderten Forschungsprojekts KOMET (Kooperativ Orte managen im UNESCO Biosphärenreservat Thüringer Wald) weiter unterstützen. So ist das Ziel „Gut alt werden im ländlichen Raum“ doch ein Thema, das alle Kommunen in der Region beschäftigt. Als erster Schritt, ist im Frühjahr 2018 eine Exkursion zur Besichtigung verschiedenster altengerechter Wohnformen in der Region geplant. Auf dem Programm steht der Besuch einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft, eines Betreuten Wohnens, eines Mehrgenerationenwohnangebotes mit ndividuellen Kleinstwohnungen sowie einem altengerecht umgebauten Altbau. Zu dieser Exkursion wird öffentlich über die Amtsblätter in der KOMET-Region als auch über die nternetseite www.biospaere-komet.de eingeladen.
Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Bürgermeister Ronny Bössel, Tel. 036783/880-20 (Sekretariat Stadt Gehren)